Klavier von früher ist nicht gleich Klavier von heute

Die Instrumente auf denen Mozart, Beethoven, Chopin und ihre Zeitgenossen gespielt haben, unterscheiden sich sehr von den heutigen Instrumenten. Früher waren Pianoforte zartbesaitet, leichter spielbar und hatten einen feineren, filigraneren Klang.

Seit 1855 werden Klaviere und Flügel mit gußeisernen Rahmen gebaut, das hat alles verändert. Man braucht mehr Kraft für die neuen Instrumente mit dem größeren Klangvolumen. Der Pianist Alfred Brendel hat es, nachdem er ein Instrument von Erard aus dem Jahr 1802 gespielt hatte, einmal sehr treffend ausgedrückt: “Im Hinblick auf den Kraftverbrauch des Spielers verhält sich der Erard zu unserem Steinway wie ein Feinmechaniker zu einem Möbelpacker”.

Das hat auch Einfluß auf die Betrachtungsweise und Spielweise der Musikstücke aus diesen Jahrhunderten. Den orginalen Klang können wir nicht erreichen, aber wir können auf die bestmögliche Art auf den heutigen Instrumenten die Musik interpretieren.

Zu unser aller Trost muß auch einmal gesagt werden, daß die leichte Spielbarkeit und die schmaleren Tasten der alten Instrumente sehr viel entgegenkommender war, aber sie auch Unsauberkeiten im Spiel schneller offenbart.